Forum der Fachgruppe Militär- und Garnisonsgeschichte Magdeburg » Das Kriegsende in und um Magdeburg, Frühjahr 1945 » Magdeburg Umland » Satueller Mord 1946 durch ehem.NSDAP-Mitglieder

Reimund Schulze ermittelt...
Aufgespürt und gefunden in Satuelle 04.06.2016
Im Band II. Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus (zu S-A), wird der Ort Satuelle nicht erwähnt.
Bei meinem Aufenthalt in Satuelle, bekam ich von Einwohnern die Information das auf dem dortigen Dorffriedhof sich ein Massengrab befindet. Es handelt sich bei den Opfern um Bewohner aus Satuelle, welche 1946, erstochen aufgefunden worden sind in Meiersmühle. Zuerst ging man davon aus, das diese Tat von Soldaten der sowjetischen Besatzungsmacht verübt worden. Doch auf dem Totenbett liegend hat ein Mittäter gebeichtet, um sein Gewissen zu erleichtern. Dieser Mord an vier Satueller Bürger wurde durch drei fanatische Mitglieder der NSDAP aus Satuelle verübt. Im Gespräch mit einem Bewohner, welcher in der Nähe des Friedhofs seinen Wohnsitz hat, konnte ich den wahren Grund dieser Mordtat leider nicht erfahren. Es wird vermutet, das diese vier Opfer zuviel gewusst gaben mussten, über die drei fanatischen Mitglieder der NSDAP. Merkwürdig ist auch, das verschwinden eines Tagebuches nach dem Tode einer Zeugin aus dem Dorf Satuelle, welche damals ungefähr 12 Jahre gewesen sein soll.

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Auf Satueller Friedhof hinter dem Grabstein

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Standort: Friedhof Satuelle links vom Eingang.

Diese Aufnahme zeigt die Überreste der ehemaligen Meierschen Mühle. Hier wurden die Bürger Otto Meier, Martha John, Paul-Dieter Wassermann und Christoph Hoffmeister erstochen aufgefunden. Standort: Ortsausgang Satuelle in Richtung Uthmöden 500m in einer Linkskurve der dortigen Bundesstraße. Dieser Aufnahme gegenüber steht das Wohnhaus von Meier’s (heute sind dort körperlich behinderte Kinder untergebracht). Die noch existierenden Erben leben in Australien und den USA und haben keinerlei Interesse an diesem Haus. Somit ist die Zukunft der dort wohnenden körperlich behinderten Kinder ungewiß. Die heutige Betreuerin ist in wenigen Jahren Rentnerin und ob es einen Nachfolgebetreuer geben wird. Antwort lautet jetzt schon negativ
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Frage:
Wann kam das raus und wann wurde den Ermordeten das Denkmal errichtet. Dazu die Initiatoren...?

Hallo Magado 2, sobald der Kontakt zu Satuelle steht, gebe ich Dir Antwort auf deine Frage von #5
Hab mir erst einmal verwundert die Augen gerieben, als ich die Beiträge zu Satuelle las. Das Denkmal für die gefallenen Besatzungsmitglieder der Halifax kannte ich bereits. Habe ich selbst auch fotografiert.Ist schon eine Zeit her. Das Denkmal auf dem Friedhof für die Ermordeten allerdings kannte ich nicht, genauso wie die Grabsteine. Ob das Denkmal bereits 2008 vorhanden war, kann ich nicht mitteilen, da nicht erinnerlich. Das Forum wird es herausfinden, da bin ich mir sicher
MfG Rüdiger

Hallo Wirbelwind, da kannste ein drauf lassen, wir werden es schaffen. Computer laufen auf Hochtouren. kennst mich doch.

Heute traf diese Mail ein.
Es ist wohl doch schwieriger als ich zuerst gedacht hatte.
Guten Tag Her Schulze,
wir meinen, so aus der Ferne ist dieses ein sehr schweres Unterfangen. Denn, wem sollte man danach fragen und vor allem, es gab dazu Gerüchte. Doch zu der damaligen Zeit, lag der Verdacht sehr nahe, dass man die Vermeintlichen bei den Russen suchte sollte und daher allem ein sehr schnelle Ende bereitet wurde.
Zugezogene zu befragen, sehe ich als sinnlos an, dazu gehört auch unser Ortsbürgermeister, welcher doch nicht einmal Ansprechpartner ist, wenn man kurzfristig eine Frage hat. Er ist doch auch fast nie in Satuelle. Da meine ich, man sollte sich an die Stadt Haldensleben wenden, wo es Fristen gibt, wann eine noch so sinnlose Antwort eingefordert werden kann.
Aber zu Ihrer Frage, zeitzeugen können nur unter den heute mindestens 80- Jährigen gesucht werden. Denn selbstdas Haus, wo der Herr Möhring gewohnt haben soll, ist verkauft. An ehemalige Magdeburger. Es sollte nachgeforscht werden, wer am Sterbebett von Herrn Möhring war. Vermutlich leben diese auch nicht mehr. Die Namen, welche Herr Möhring genannt haben soll, lebten damals auch nicht mehr.
Wenn man im Einwohnermeldeamt nachfragen würde, welcher Satueller, länger als 80 Jahre wohnt, wäre dieses eine Spur. Ich meine selbst Schriftverkehr würde nicht funktionieren, man sollte dann persönlich den Kontakt suchen. Hier sind wir in einem sehr sensiblen Bereich, wo möglicherweise dann auch sofort jegliche Auskunft verweigert wird. Es gibt da noch die Frauenhilfe und Volkssolidarität. Eventuell lässt sich hier etwas hinterfragen. In wie fern Leute aus Uthmöden auch damit verwickelt waren, entzieht sich meinen Kenntnissen. Eventuell könnte hier eine Verbindung bestehen?
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang Keindorf